Testbericht von CoMod Carrera124 zum Carrera Evolution / DIGITAL 132 Ferrari F2007(27244 / 30438)
Das aktuelle Weltmeisterfahrzeug!
Die Formel 1 Saison 2007 markierte den Beginn einer neuen Ära: Fernando Alonso war nach dem Gewinn zweier Weltmeistertitel mit Renault zu McLaren-Mercedes gewechselt und brachte die Startnummer 1 mit. Das amtierende Weltmeisterteam Renault musste daher mit den Startnummern 3 und 4 vorlieb nehmen, und die Startnummern 5 und 6 gingen an das Team Ferrari. Dort übernahm Kimi Raikönnen das Cockpit von Michael Schumacher, und startete auch gleich mit einem Auftaktsieg beim großen Preis von Australien. Über die Saison hinweg lieferte er sich dann mit Doppelweltmeister Fernando Alonso und Newcomer Lewis Hamilton enge Duelle. Vor dem Saisonfinale in Brasilien hatte er rechnerisch jedoch nur die geringsten Titelchancen - die Ausgangspositionen von Hamilton und Alonso waren weit günstiger. Durch einen spektakulären Rennverlauf konnte Raikönnen aber schlussendlich doch seinen ersten Weltmeistertitel erringen.
Nun steht das Weltmeisterfahrzeug von 2007 im Maßstab 1/32 auf der Teststrecke. Wie beim großen Vorbild, verfügt auch das Slotcar über viele filigrane Flügelchen und Luftleit-Elemente. Den harten Rennbetrieb werden vermutlich nicht alle dieser Anbauteile unbeschadet überstehen, was aber durchaus vorbildgerecht ist. Der Heckspoiler ist fest mit der Karosserie verbunden, der Frontspoiler wie gewohnt abnehmbar. Die Karosserie selbst ist aufgrund der starken Taillierung mehrteilig ausgeformt, die Fahrerfigur als Büste angedeutet. Lackierung und Bedruckung sind tadellos ausgeführt.
Erwähnenswert sind die Felgenabdeckungen, die der Optik das gewisse Etwas verleihen: an der Hinterachse sind sie lediglich in die Felgen eingeclipst, vorne sind sie dagegen feststehend und die Räder drehen einzeln. Die Elemente des Fahrwerks orientieren sich am KTM X-Bow: auch hier kommt nicht der bekannte E200-Motor zum Einsatz, sondern ein kompakteres Triebwerk. Ich nenne diesen Antrieb der Einfachheit wegen "Flachmotor", und er ist auch bereits aus den F1-Fahrzeugen des Jahres 2006 bekannt (Ferrari F2005, Red-Bull RB1, Toro Rosso, ...). Rein subjektiv scheint dieses Triebwerk etwas mehr auf Drehzahl als auf Drehmoment ausgelegt zu sein, die Charakteristik unterscheidet sich spürbar vom E200. Die herausnehmbare Motor-Getriebe-Einheit ist ebenso vorhanden, sie scheint identisch mit dem KTM X-Bow.
Analoge und digitale Version des Fahrzeugs unterscheiden sich lediglich durch die verbaute Platine, ein entsprechender Nachrüstdecoder ist unter der Nummer 26740 angekündigt. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Kabel hier nicht gesteckt, sondern verlötet sind. Unterhalb des Cockpits ist einfach nicht genug Raum für die Steckverbindungen, die Nachrüstdecoder wird man also ebenfalls verlöten müssen.
Kommen wir zum Fahrtest: mit beiden Magneten fährt der Wagen wie erwartet, im wahrsten Sinn des Wortes wie auf Schienen. Kein Grenzbereich, keine Drifts. Entweder man kommt schnurgerade durch die Kurve, oder man fliegt ab. Auffällig ist der extrem ruhige Lauf von Motor und Getriebe, der vom Fahrzeug erzeugte Geräuschpegel ist relativ gering.
Im nächsten Schritt habe ich also den Heckmagnet entfernt und den Mittelmagnet auf die größtmögliche Bodenfreiheit gesetzt. Das Fahrerlebnis war aber nicht sonderlich ermutigend - der Wagen flog zwar selten ab, rutschte aber größtenteils nur mit geringem Grip über den Kurs. Der nächste Versuch bestand also darin, das zuvor entfernte Distanzplättchen wieder unter den Mittelmagnet anzubringen. Damit wurde das Fahrverhalten harmonischer, stellt aber doch Anforderungen an den Fahrer. Das bedeutet nicht, dass der Wagen oft deslottet, im Gegenteil: der F2007 meistert alle Kurven sehr gutmütig, unvermittelte Abflüge etc. traten nicht auf. Um Kurven wirklich sauber und schnell zu durchfahren, bedarf es aber Konzentration und einiger Übungseinheiten, wie das bei stärker magnetisierten Fahrzeugen nun mal so ist. Generell muss man ja sagen, dass auch viele Hardcore-Magnetlos-Slotter ihre Formelfahrzeuge mit Magnet bewegen, weil diese Fahrzeugtypen herstellerübergreifend kaum Platz für Trimmgewichte bieten. Das Fahrverhalten mit Magnet ist aber zweifellos vorbildgetreu, soviel kann man sagen. Um den Speed dieses Fahrzeugs voll auszureizen, empfehle ich daher den Einsatz auf etwas größeren Kursen. Randstreifen sind dagegen nicht zwingend erforderlich.
Optisch ist der Wagen auf alle Fälle gelungen, und ein Weltmeister-Ferrari wird sicherlich auch genügend Käufer finden. Insofern ist der F2007 ein würdiger Nachfolger des F2002 und F2005 und führt die Tradition der Ferrari Formel 1 Fahrzeuge aus dem Hause Carrera fort.
CoMod Carrera124
Das aktuelle Weltmeisterfahrzeug!
Die Formel 1 Saison 2007 markierte den Beginn einer neuen Ära: Fernando Alonso war nach dem Gewinn zweier Weltmeistertitel mit Renault zu McLaren-Mercedes gewechselt und brachte die Startnummer 1 mit. Das amtierende Weltmeisterteam Renault musste daher mit den Startnummern 3 und 4 vorlieb nehmen, und die Startnummern 5 und 6 gingen an das Team Ferrari. Dort übernahm Kimi Raikönnen das Cockpit von Michael Schumacher, und startete auch gleich mit einem Auftaktsieg beim großen Preis von Australien. Über die Saison hinweg lieferte er sich dann mit Doppelweltmeister Fernando Alonso und Newcomer Lewis Hamilton enge Duelle. Vor dem Saisonfinale in Brasilien hatte er rechnerisch jedoch nur die geringsten Titelchancen - die Ausgangspositionen von Hamilton und Alonso waren weit günstiger. Durch einen spektakulären Rennverlauf konnte Raikönnen aber schlussendlich doch seinen ersten Weltmeistertitel erringen.
Nun steht das Weltmeisterfahrzeug von 2007 im Maßstab 1/32 auf der Teststrecke. Wie beim großen Vorbild, verfügt auch das Slotcar über viele filigrane Flügelchen und Luftleit-Elemente. Den harten Rennbetrieb werden vermutlich nicht alle dieser Anbauteile unbeschadet überstehen, was aber durchaus vorbildgerecht ist. Der Heckspoiler ist fest mit der Karosserie verbunden, der Frontspoiler wie gewohnt abnehmbar. Die Karosserie selbst ist aufgrund der starken Taillierung mehrteilig ausgeformt, die Fahrerfigur als Büste angedeutet. Lackierung und Bedruckung sind tadellos ausgeführt.
Erwähnenswert sind die Felgenabdeckungen, die der Optik das gewisse Etwas verleihen: an der Hinterachse sind sie lediglich in die Felgen eingeclipst, vorne sind sie dagegen feststehend und die Räder drehen einzeln. Die Elemente des Fahrwerks orientieren sich am KTM X-Bow: auch hier kommt nicht der bekannte E200-Motor zum Einsatz, sondern ein kompakteres Triebwerk. Ich nenne diesen Antrieb der Einfachheit wegen "Flachmotor", und er ist auch bereits aus den F1-Fahrzeugen des Jahres 2006 bekannt (Ferrari F2005, Red-Bull RB1, Toro Rosso, ...). Rein subjektiv scheint dieses Triebwerk etwas mehr auf Drehzahl als auf Drehmoment ausgelegt zu sein, die Charakteristik unterscheidet sich spürbar vom E200. Die herausnehmbare Motor-Getriebe-Einheit ist ebenso vorhanden, sie scheint identisch mit dem KTM X-Bow.
Analoge und digitale Version des Fahrzeugs unterscheiden sich lediglich durch die verbaute Platine, ein entsprechender Nachrüstdecoder ist unter der Nummer 26740 angekündigt. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Kabel hier nicht gesteckt, sondern verlötet sind. Unterhalb des Cockpits ist einfach nicht genug Raum für die Steckverbindungen, die Nachrüstdecoder wird man also ebenfalls verlöten müssen.
Kommen wir zum Fahrtest: mit beiden Magneten fährt der Wagen wie erwartet, im wahrsten Sinn des Wortes wie auf Schienen. Kein Grenzbereich, keine Drifts. Entweder man kommt schnurgerade durch die Kurve, oder man fliegt ab. Auffällig ist der extrem ruhige Lauf von Motor und Getriebe, der vom Fahrzeug erzeugte Geräuschpegel ist relativ gering.
Im nächsten Schritt habe ich also den Heckmagnet entfernt und den Mittelmagnet auf die größtmögliche Bodenfreiheit gesetzt. Das Fahrerlebnis war aber nicht sonderlich ermutigend - der Wagen flog zwar selten ab, rutschte aber größtenteils nur mit geringem Grip über den Kurs. Der nächste Versuch bestand also darin, das zuvor entfernte Distanzplättchen wieder unter den Mittelmagnet anzubringen. Damit wurde das Fahrverhalten harmonischer, stellt aber doch Anforderungen an den Fahrer. Das bedeutet nicht, dass der Wagen oft deslottet, im Gegenteil: der F2007 meistert alle Kurven sehr gutmütig, unvermittelte Abflüge etc. traten nicht auf. Um Kurven wirklich sauber und schnell zu durchfahren, bedarf es aber Konzentration und einiger Übungseinheiten, wie das bei stärker magnetisierten Fahrzeugen nun mal so ist. Generell muss man ja sagen, dass auch viele Hardcore-Magnetlos-Slotter ihre Formelfahrzeuge mit Magnet bewegen, weil diese Fahrzeugtypen herstellerübergreifend kaum Platz für Trimmgewichte bieten. Das Fahrverhalten mit Magnet ist aber zweifellos vorbildgetreu, soviel kann man sagen. Um den Speed dieses Fahrzeugs voll auszureizen, empfehle ich daher den Einsatz auf etwas größeren Kursen. Randstreifen sind dagegen nicht zwingend erforderlich.
Optisch ist der Wagen auf alle Fälle gelungen, und ein Weltmeister-Ferrari wird sicherlich auch genügend Käufer finden. Insofern ist der F2007 ein würdiger Nachfolger des F2002 und F2005 und führt die Tradition der Ferrari Formel 1 Fahrzeuge aus dem Hause Carrera fort.
CoMod Carrera124