Carrera DIGITAL 124 Porsche 917K

Carrera DIGITAL 124 Porsche 917K

Gesipa Racing Team, No.54", 1000km Nürburgring 1970
Testbericht von CoMod Lotus zum Carrera DIGITAL 124 Porsche 917K "Gespipa Racing Team, No.54", 1000km Nürburgring 1970 (Art.Nr. 23780)

Geputzt hat er ja nichts….

beim 1000 km-Rennen am Nürburgring 1970, der GESIPA-Porsche mit der Startnummer 54. Ausgeschieden in Runde 9 mit Radlagerschaden. Das hatten sich die beiden Fahrer Jürgen Neuhaus und Helmut Kelleners wahrscheinlich etwas anders vorgestellt, nachdem sie im Training mit einer 8.17er-Zeit Neunter wurden und den einzigen 917er im Feld bewegt hatten (der andere 917 gehörte dem AAW-Team und wurde nach dem tödlichen Unfall des Finnen Hans Laine aus dem Startfeld genommen).

1970 war das Jahr des großen Zweikampfes zwischen Ferrari und Porsche. Im Vorjahr dominierte vor allem der 908/3, Ferraris unzuverlässige 312P hatten nicht den Hauch einer Chance. Und gegen den 917 war sowieso kein Kraut gewachsen. Das sollte sich mit dem Ferrari 512S ändern. Wie gesagt: Sollte! Geklappt hat es nicht, der 512 lieferte sich zwar packende Zweikämpfe mit den Porsche, war aber zu schwer und meist unterlegen.
Die 917er-Porsche im Maßstab 1:24 haben ja letztes Jahr nach ihrem Erscheinen einen richtigen Hype ausgelöst, die ersten Autos waren auch ziemlich schnell vergriffen. Insofern war die Hoffnung natürlich groß, dass auch dieses Jahr eine Farbvariante erscheint.
Nach dem optisch schon sehr ansprechenden GAISBERGRENNEN-Sondermodell folgt nur der Wagen des bekannten GESIPA-Racing-Teams. Das Team steht im Besitz von Dr. Biermann, der Name GESIPA ist eine Abkürzung und steht für "GESellschaft für Internationale PAtentverwertung mbH", dem ursprünglichen Firmenzweck. Der ändert sich allerdings sehr schnell, die Firma meldet Patente für Dornbruch-Hohlniet-Verbindungen, eine Blindnietzange und Blindniet-Verarbeitungsgeräte an, die bis heute hergestellt werden. Deswegen auch der Schriftzug BLINDNIETE auf den Flanken des Fahrzeugs, der hat nichts mit den Fahrern zu tun. ;-)

GESIPA produziert weltweit und das Geschäft läuft so gut, dass Dr. Biermann sich 1969 ein Motorsportteam zulegt. Die ersten Rennen werden auf dem 908 bestritten. Lackiert sind die Fahrzeuge in den GESIPA-Firmenfarben. 1970 wird dann für 150.000 DM der 917-007 inkl. Ersatzteile gekauft, Dr. Biermann erhält die Nummer 007 von 65 jemals gebauten 917 (aller Versionen). Der Wagen wird anschließend in der Interserie eingesetzt.
Diesen farblich sehr schönen 917 habe ich hier vor mir stehen. Was mir bisher an der 917er-Serie am meisten gefällt ist das farbenfrohe Starterfeld. Nicht dieser schwarz-silber-weiße Einheitsbrei, der heutzutage oft bei manchen Serien oder Autoherstellern vorherrscht. Das Porsche-Startfeld ist einfach schön bunt und gibt ein richtig interessantes Bild auf der Rennstrecke.

Die Lackierung ist nach Vergleich mit den (wenigen) Originalfotos vorbildgetreu und gut umgesetzt, an der Qualität der Lackierung gab es an meinem Fahrzeug nichts auszusetzen. Über das Fahrverhalten muß ich nicht viele Worte verlieren, der Wagen liegt durch die breite Spur sehr sicher und ist eigentlich nur durch grobe Fahrfehler aus der Bahn zu werfen. Die Achsen laufen rund, Beleuchtung vorne ist ok, eine Heckbeleuchtung gibt es auch diesmal nicht.

So, das war´s in Kürze zum 917, ich hoffe dass nächstes Jahr ein weiteres Fahrzeug herauskommt.

Noch was: Das 1970er Nürburgring-Rennen hat übrigens Porsche gewonnen. Und zwar das SALZBURG-Team mit den Fahrers Vic Elford und Kurt Ahrens auf einem 908/3.
Jürgen Neuhaus (www.rennfahrer-juergen-neuhaus.de)  kam aber auch nicht zu kurz, der gewann nämlich 1970 auf seinem GESIPA-917er die komplette Interserie!

Liebe Grüße,
euer Lotus