Carrera DIGITAL 124 Lola T70 Mk IIIB Coupe

Carrera DIGITAL 124 Lola T70 Mk IIIB Coupe

Carrera Digital 124 Lola T70 Mk IIIB Coupe "Nürburgring 1000km 1969"

Art.Nr. 23897

Die T-70-Baureihe wurde von 1966 bis 1970 mit einer Gesamtstückzahl von 88 Fahrzeugen gefertigt.
1969 wurde die hier vorliegende Version MK III B wegen der neuen Regeln im Motorsport (5-Liter Hubraum und 25 Stück für die Homologation in der Sportwagenklasse) gebaut. Die Lola T70 MK III B errang ihren größten Erfolg als Siegerin der 24-h-Daytona im Jahre 1969.

Weitere große Erfolge blieben der Lola T70 MK III B versagt, da Porsche Anfang 1969 mit dem Typ 917 in das Geschehen eingriff und sich in der Folge eine Porsche-Dominanz entwickelte. Nur Ferrari konnte dem mit den 512-Typen zumindest gelegentlich etwas entgegen setzen.
Carrera bringt nun als erstes das Modell raus, welches beim 1000-km-Rennen im Jahre 1969 auf dem Nürburgring eingesetzt wurde. Das Fahrzeug konnte das Rennen wegen eines Schadens an der Antriebswelle nicht beenden.

Die gelbe Grundfarbe mit dem weißen Längsstreifen ist auf der Bahn natürlich sehr gut zu sehen. Die Frontscheinwerfer und die kleinen Rücklichter sind – mal abgesehen von sehr hellen weißen Neon - vorbildgerecht ausgeführt. Das Fahrzeug ist wie sein großes Pendant als Rechtslenker gebaut, wie es sich für ein britisches Rennfahrzeug gehört.
Auch wenn es die Hardcore-Modellfreaks nicht gerne sehen, auch diesmal ist der Sticker eines Reifenherstellers durch „decent decade“ ersetzt worden. Bei diesem Modell empfinde ich es sehr stimmig und wäre nicht bereit dafür irgendwelche Kostensteigerungen mit tragen zu müssen. Die Reifen tragen den üblichen Carreraaufdruck, wen das stört: einfach umdrehen.

Insgesamt hat das Carrerafahrzeug eher eine zurückhaltende Schmückung mit Decals. Je nach Rennen sah das Originalfahrzeug schon fast wie eine Litfaßsäule aus aber der geneigte Racer kann sich da aus einem reichhaltigen Decalsortiment bedienen und das Fahrzeug nach seinem Gusto aufpeppen.
Die Bedruckung ist sauber und ohne Mängel ausgeführt, der weiß-rote Längsstreifen ist nicht bis zur Lippe unterhalb des Kühlers ausgeführt. Die Originalfotos lassen das auch nicht erkennen, nur bei einem Foto aus dem Jahre 1968 wäre dies zutreffend. Gelb ist für Modellfahrzeuge aus Kunststoff immer eine schwierige Farbe, das Modell von Carrera ist daher von innen teilweise noch dunkel gegenlackiert, aber ein leichtes dunkles Schimmern ist je nach Lichteinfall und Beleuchtung noch wahrnehmbar.
Im Heck hat das Modell einen angedeuteten Reifen, sogar die Schnalle des Gurts ist farblich abgesetzt. Auch wenn mit der Reifen vom Durchmesser vielleicht etwas groß erscheint, schön dass er nicht vergessen wurde … bei den damaligen Fahrzeugen war dies halt reglementgemäß.
Die Scheinwerfer (eigentlich zwei übereinander angeordnete Doppelscheinwerfer) sind wie gesagt recht hell, leuchten aber auf die Fahrbahn und wirken entsprechend gut. Das helle Neonlicht kann man etwas dämpfen und je nach verbauter Lichtplatine kann man ggfs. den oben und den unteren Scheinwerfer zum Leuchten bringen. Hier ist der versierte Bastler gefragt.

Das Hecklicht ist auf der Bahn sehr gut erkennbar und macht hinsichtlich der Signalgebung für das notwendige Tanken keine Probleme.



Das Fahrzeug wiegt komplett ca. 210 Gramm und liegt damit in den Bereichen des Ford GT40 und des Ferrari 330 P4. Der Heckbereich der Karosserie ist am Chassis separat befestigt. Der Fahrereinsatz und der schwarze Einsatz im Lüftungsschlitz der Fronthaube sind geschraubt. Hierfür wurden 3 Schrauben mit einer Gesamtlänge von je ca. 1 cm verwendet, Schrauben direkt in Kunststoff ? hmmm, so richtig kann ich mir die Notwendigkeit nicht erklären, aber es werden wohl auch nur die wenigsten Fahrzeuge jemals soweit demontiert werden. Wenn man dann den Fahrereinsatz rausschraubt, erkennt man dass der Fenstereinsatz nur gesteckt ist. Man kann sogar den Scheibenwischer wechseln, da auch er nur gesteckt ist.
Die Gewindeeinsätze zur Montage von Karosserie und Chassis sind leider leicht unterhalb der Kunststoffaufnahmen gerutscht, also wenn das bei allen Modellen so ist: Vorsicht beim Anziehen der Schrauben walten lassen.
Da sowohl die Gewichtsklasse als auch die Fahrzeugmaße wie Radstand und Achsbreite ungefähr den bekannten und bewährten Ford GT40 und Ferrari 330 P4 entsprechen, galt die Aufmerksamkeit nun dem Fahrtest.
Zunächst mal out oft he box - mit Magneten zeigt sich das Fahrzeug sprintfreudig, mit guter Beschleunigung aus den Kurven heraus. Wenn man es mit der Kurvengeschwindigkeit übertreibt kommt eine leichte Neigung zum Ausbrechen des Hecks auf, sie wirkte realistisch und war doch gut kontrollierbar. Das Fahrzeug war sehr schnell wieder in der Spur. Also gut fahrbar und für Einsteiger geeignet.

Nach Entfernen der Magnete und einem leichten Grundschliff der Reifen wird das Fahrzeug deutlich anspruchsvoller. Die Achsen bzw. Felgen sind okay, aber auch nicht 100%ig gerade bzw. mittig gesetzt. Eine minimale Unwucht ist erkennbar. Das Fahrzeug ist in bzw. nach engen Kurven bzw. Rechts-Links-Kombinationen jetzt schon stark driftend, zwar beherrschbar, aber zeitfressend. Um die Lola auch ohne Magnete siegfähig gegenüber den bekannten Playern der GT-Classics zu machen muss man schon Arbeit in das Fahrzeug stecken.

Alles in allem ist die Lola eine Bereicherung der GT-Classics-Starterfelder. Viele Fans haben schon lange nach diesem Fahrzeug gerufen, nun ist das erste Fahrzeug da und ich denke wir werden noch einige Varianten zu sehen bekommen.

CoMod JoergW