Carrera Evo VW Scirocco GT24

Carrera Evo VW Scirocco GT24

Klassischer Name im neuen Gewand!
Testbericht von CoMod Carrera124 zum Carrera Evo VW Scirocco GT24
(Artnr. 27296)

Technische Daten:
Gewicht (Komplettfahrzeug mit Magnete): 99 Gramm
Gewicht (Komplettfahrzeug ohne Heckmagnet): 97 Gramm
Gewicht (Komplettfahrzeug ohne Magnete): 94 Gramm
Gewicht (Karosserie): 32 Gramm
Länge inkl. Spoiler: 141 mm
Radstand: 82 mm
Spurbreite (Vorderachse): 59 mm
Spurbreite (Hinterachse): 58 mm
Sonstiges: Fahrzeug besitzt durchgehende Vorderachse

Übersicht über die Farb- und Ländervarianten:
Vorerst geht der Scirocco ausschließlich in blauer Farbgebung an den Start. Zum einen als dunkelblaue Version mit der Startnummer 117, diese erscheint sowohl im analogen als auch im digitalen Sortiment. Zum anderen erscheint eine hellere Variante "Wörthersee 2008", letztere ausschließlich als digitales Fahrzeug.

Das Vorbildfahrzeug:
Die Rennversion des neuen VW Scirocco debütierte 2008 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, insgesamt gingen 3 Fahrzeuge mit den Startnummern 116, 117 und 118 ins Rennen. Der Zieleinlauf erfolgte in umgekehrter Reihenfolge: das Fahrzeug mit der Startnummer 118 erreichte Gesamtrang 11, und Fahrzeug Nr. 117 erreichte Gesamtrang 15. Darüber hinaus gelang in der Klasse "SP3T" ein souveräner Doppelsieg.

Das Modell:
Nach dem Morgan Aeromax und Morgan Plus 8, handelt es sich beim VW Scirocco bereits um die dritte Neuheit, die mit dem neu konstruierten Fahrwerk ausgeliefert wird. Im Gegensatz zu den beiden Morgan, besitzt der Scirocco vorne keine Einzelradaufhängung sondern eine durchgehende Achse herkömmlicher Bauart. Die weiteren Merkmale des neuen Fahrwerks:
• der Drehwinkel des Leitkiels wurde wesentlich erweitert
• keine herausnehmbare Motor-Hinterachseinheit mehr
• die Magnete sind nicht mehr von außen entfernbar, dazu muss einmalig das Fahrzeug geöffnet werden
• insgesamt ist das Fahrwerk wesentlich aufgeräumter und übersichtlicher konstruiert.

Wer Trimmgewichte anbringen möchte, findet viele geeignete Stellen vor: die Seitenkästen, die Fläche zwischen Vorderachse und Beleuchtungsplatine, und auch der Bereich unterhalb der Hinterachse lässt sich dafür gut nutzen.

Die Bodenfreiheit beträgt etwa 2 mm, und da das Vorbildfahrzeug ein sehr seriennahes Rennfahrzeug ist, erscheint dieser Wert durchaus realistisch. Die Abstimmung vom Leitkiel zur Vorderachse ist gut gelungen, das Fahrzeuggewicht ruht auf dem Leitkiel und die Vorderachse rollt so gerade eben mit.

Eine weitere Neuerung gibt es bei der Beleuchtung: die beiden im Heck verbauten LEDs sind mit einer Art Abschirm-Kegel versehen, diese sorgen dafür dass das Licht nur nach hinten strahlt und sich nicht rundherum streut.

Fahrverhalten:
Zum Fahrtest mit beiden Magneten gibt es nicht viel zu sagen: die Haftwirkung ist überaus stark, das Fahrzeug lässt sich einerseits sehr schnell bewegen, andererseits existiert keinerlei Grenzbereich: entweder man kommt problemlos durch die Kurve, oder man fliegt gewaltig ab.

Der nächste Schritt besteht also darin, den Heckmagnet zu entfernen. Dazu empfiehlt es sich, den Motor aus seiner Halterung auszuclipsen. Danach kann man mit einer dünnen Nadel o.ä. den Halteclip des Heckmagneten demontieren. Auch in dieser Betriebsart ist die Haftkraft des mittleren Magneten noch deutlich spürbar. Trotzdem gibt es einen relativ breiten Grenzbereich, falls man eine Kurve einmal zu schnell angegangen ist. Der Wagen deslottet nicht unvermittelt, sondern stellt sich nur kurzzeitig quer – so soll es sein. Insgesamt empfiehlt sich diese Konfiguration bevorzugt für den digitalen Betrieb, denn bei schnellen Spurwechseln bewirkt der Mittelmagnet eine nicht unerwünschte Richtungs-Stabilität.

Verbleibt als dritte und letzte Möglichkeit, zusätzlich noch den Mittelmagnet ersatzlos zu entfernen. Dieser ist mittels einer zentralen Schraube gesichert und kann problemlos herausgenommen werden. Das Fahrverhalten gewinnt dadurch nochmals, die Kontrollierbarkeit des Fahrzeugs verbessert sich. Tückische Reaktionen sind dem kleinen Scirocco vollkommen fremd, allerdings sollte man die Hinterreifen anschleifen um deren Grip etwas zu erhöhen. Bei kleineren Kursen ist es außerdem sinnvoll, die Fahrspannung auf Werte um 11 Volt herum einzustellen. Ob man das Fahrwerk darüber hinaus noch mit Trimmgewichten beschwert oder nicht, muss der persönliche Geschmack entscheiden. Bei meinem Fahrtest habe ich darauf verzichtet.

Fazit:
Mit dem Scirocco ist Carrera ein großer Wurf gelungen. Das neue Fahrwerk überzeugt auf ganzer Linie, auch und vor allem im magnetlosen Betrieb. Nichtsdestotrotz sollte man berücksichtigen, dass der Scirocco ein relativ hoch bauendes Serienfahrzeug ist – es ist daher unrealistisch Rundenzeiten auf dem Niveau von Gr. C Fahrzeugen zu erwarten. Sein volles Potential wird das neue Fahrwerkskonzept wohl erst zeigen können, wenn es in einem entsprechenden Rennwagen verbaut ist. Ich denke da vor allem an den Nissan GT-R GT500. Beim Scirocco hoffe ich darauf, dass baldmöglichst weitere Farbvarianten oder womöglich sogar Rohkarosserien folgen.

CoMod Carrera124