Carrera D124 Ford GT40

Carrera D124 Ford GT40

Für mich ganz klar mein neuester Lieblingswagen in 1:24!
Testbericht von CoMod Mike... zum Carrera D124 Ford GT40 MkII Le Mans
(23735 u. 23736)

Jaja...die ersten Produktillustrationen zeigen die wirklichen Proportionen nicht so richtig, aber was ich aus dem Versandkarton herausfische ist eine andere Welt...

Der erste Eindruck ist dann auch gleich ein schönes glänzendes Finish der Lackierung und auch die Bedruckung zeigt keine unsauberen Stellen. Selbst DSC-erprobte Clubkollegen erkennen die ausgezeichnete Umsetzung dieses LeMans Klassikers neidvoll an!

Von der Technik her gibt es nichts Neues zu berichten: die gewohnt wertige Chassisausführung ist zwar schwer, aber das bringt natürlich eine entsprechend satte Strassenlage mit sich, auch wenn man sich das Gewicht noch einen kleinen Tick niedriger wünschen könnte! Die breite Bereifung auf Kunststoffelgen ist durch die Fertigungsmethode natürlich nicht mit gedrehten Felgen zu vergleichen, aber ein leichtes Anschleifen der Hinterreifen bringt auf unserer Holz-Clubbahn wie immer ausgezeichnete Laufeigenschaften! Das Schleifen der Räder ist wie bei jedem Slotcar zu empfehlen, nicht nur wenn er ohne Magnet gefahren wird. Auf der Carrera Schiene ist das Schleifen natürlich kein Muss um Spaß mit dem GT40 zu haben. Es ist aber, wie schon gesagt, zu empfehlen. 

Die Vorderachse sitzt verglichen mit anderen D124 Fahrzeugen ansprechend im Radlauf. Ich empfehle aber hier trotzdem immer gern die Entfernung der Achsfeder. Anschliessend mit der Schwingarmschraube den Vorderwagen tiefer setzen um eine bessere Leitkielführung zu bekommen.

Im Fahrbetrieb auf analog umgestellt, zeigte sich allerdings ein Wehrmutstropfen: nicht was das Fahrverhalten anbelangt, das Driften ist hier sehr angenehm möglich, sondern die Beleuchtung ist im Vergleich zu den anderen D124er Modellen zu dunkel! Hier ist etwas Bastelaufwand zu betreiben. Auf der Digitalbahn fällt dies, durch das Dauerlicht bei dem immer die volle Voltzahl anliegt, nicht so stark auf. Wenn ich mir die Karosse und das Fahrwerk anschaue, ist dieser Lichtkompromiss auf die Optimierung im Fahrzeug zurückzuführen. Die Karosse ist dadurch mit ihren großen Einzügen "einteilig" (zusammengeschweißt) gefertigt und ist nicht wie beim Ferrari P4 mit zwei zusätzlichen Teilen zu verschrauben. Das vereinfacht die Montage, aber die Lichtausbeute bei den seitlichen LEDs leidet darunter!

Trotzdem ein wunderschönes Fahrzeug mit sehr guten Fahreigenschaften (mit angeschliffenen Reifen) auf der Holzbahn. Auch die Voltzahl läst sich hier etwas hochdrehen und der Wagen bleibt trotzdem spurstabil!

Für mich ganz klar mein neuster Lieblingswagen in 1:24.

CoMod Mike...
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Testbericht von CoMod JoergW zum Carrera D124 Ford GT40 MkII Le Mans
(23735 u. 23736)

Die Legende des Ford GT begann Anfang der 1960er Jahre. Henry Ford II wollte aus Marketinggründen wieder in den Rennsport einsteigen und wollte dazu die zu diesem Zeitpunkt in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten befindliche Firma Ferrari nutzen. Die Verhandlungen mit dem eigensinnigen Enzo Ferrari scheiterten jedoch an dessen Wunsch nach einer deutlichen Vormachtstellung in diesem gemeinsamen Projekt mit der Voran-Stellung des Namens Ferrari. Ford wollte sich nicht in die Rolle eines Juniorpartners fügen. Henry Ford II erklärte nun kein geringeres Ziel als den Sieg in Le Mans und damit den Sieg über Ferrari.

Caroll Shelby, John Wyer und Eric Broadley brachten ihre Erfahrungen u.a. vom Lola GT in das Projekt ein und bereits 1964 trainierten zwei GT40 in Le Mans. Der GT 40 hatte eine selbsttragende Konstruktion und einen Mittelmotor. Für damalige Zeiten revolutionäre Konstrukte! Dazu kamen genietete und geklebte Bleche aus Leichtmetall. Anfängliche aerodynamische Schwierigkeiten führten dann zum GT 40 Mk II mit dem prägnanten Heckspoiler, wie wir ihn jetzt als Modell zur Verfügung haben.

Der Ford GT 40 Mark II ist ein Rennwagen mit einer Höhe von etwas mehr als 100 cm, was den Namen (GT 40 = 40 Zoll Höhe) erklärt. Die Beule im Dach wurde übrigens für einen etwas größeren Fahrer nachträglich eingearbeitet.

Den ersten Sieg konnte ein GT40 1965 beim Daytona Continental 2000 km Rennen einfahren. Nicht nur, dass Platz 2 an die Cobra Daytona und Platz 3 auch wieder an einen GT 40 ging... kein Ferrari erreichte das Ziel. Somit war das Projekt "Ford Racing"
abgelaufen.

1966 kamen dann mit dem MK2 3-fach-Siege bei beiden 24-h-Rennen (Daytona Beach und Le Mans). Bruce McLaren und Chris Amon schafften es 1966 in Le Mans und gewannen das Rennen im GT 40 MkII. Die GT 40 Armada fuhr auf den Plätzen eins, zwei und drei über die Ziellinie. Henry Ford II kam extra an die Sarthe angereist um seine Autos für ein Siegerbild zu formieren. Das Bild ging um die Welt.

Die Ferrari 330 P3 konnten deutlich seltener punkten und Ford konnte die Weltmeisterschaft 1966 für sich entscheiden. 1967 trat dann langsam die Wachablösung an. Ford GT 40 MK2 und MK4 fuhren gleichzeitig. Die Siege fuhren die MK4 ein, aber die MK punkteten weiterhin. Doch nun zum Carrera Modell, auf das viele Carreraristi lang genug gewartet haben!

Optik:
Das Modell wirkt sehr vorbildgerecht und ist stark detailliert ausgeführt. Lackierung und Decals bzw. Bedruckung sind sauber und trennscharf bis in feinste Linien ausgeführt. Die filigranen, exponierten Spiegel sollte man vor dem Rennbetrieb allerdings abnehmen. Die silbernen Linien auf den vorderen Klappen der Nebenleuchten sind übrigens nicht verpfuscht schiefe Chromzierrahmen, sondern sollen eher die damals eingesetzten Tapestreifen darstellen.

Technik:
Im Leitkiel- und Schleiferbereich ist nichts Neues zu vermelden. Wer mag kann sicherlich die Feder der Vorderachse entfernen und so den Wagen optisch noch etwas tiefer bringen. Im Fahrverhalten habe ich auf der kleinen Bahn keinen Vorteil merken können. Tags zuvor war ich im Rennen noch mit der Feder unterwegs. Die vorderen Lichtdioden sind wahrscheinlich wegen der einteilig gefertigten Karosserie seitlich ausgeführt. Schwarze Käppchen sollen hier, wie auch bei den Rücklichtern, ein Durchscheinen in die Karosserie verhindern. Lediglich nach vorne tritt Licht aus. Das führt nun leider beim GT40 dazu, dass durch den Kunstofflichtkanal nur recht wenig Licht aus den Scheinwerfern austritt. Bei Nachtfahrten und im Tankbetrieb ist dieses Handicap zu berücksichtigen. Entfernen der vorderen Käppchen und abkleben der Streulichtbereiche durch Filzstreifen, verbessert die Situation etwas. Hier ist sicherlich noch Optimierungsbedarf.

Fahrverhalten:
Nun zum Bereich der außerhalb der Vitrine stattfindet: zum Fahr- und Rennbetrieb. Angeregt durch eine Frage in einem Forum und meinen Spieltrieb habe ich ausprobiert, ob auf den GT 40 Tuningreifen von anderen, bereits erhältlichen Fahrzeugen passen. Um es kurz zu machen, ja es gibt solche Tuningreifen. Die Hinterreifen der Grand Sport passen haargenau. Obwohl die Reifen nun schon montiert waren und ein Rennen unserer kleinen Heim-Digitalbahnserie anstand, entschloss ich mich den Test doch unter Realbedingungen durchzuführen. Der GT 40 fuhr sehr harmonisch, er ist gut ausbalanciert und kann insbesondere regelmäßige Kurven mit hoher Geschwindigkeit durchfahren. Selbst in zappeligen kurzen Streckenabschnitten mit wechselnden Richtungen, bekommt man ihn
nicht so schnell aus der Ruhe.

Da die anderen Mitspieler keine Einwände hatten, habe ich den Gt40 so wie er war, nur Magnete raus und Tuningreifen drauf, ohne weitere Vorbereitung dann auch im folgenden Rennen über 30 Minuten in der 60er-Jahre-Klasse gegen die Grand Sports fahren lassen. Der letzte Platz des GT 40 lag sicherlich nicht am Fahrzeug ;-) Schnell kam die Idee auf mal zu testen, ob man die zeitgenössischen Ferrari 330P4 und die GT 40 in einer Rennserie fahren kann. Fahrzeugauswahl bzw. Designauswahl gebe es dann wirklich genug und die Serie wäre optisch ein richtiges Schmankerl.

Reserviert schon mal ausreichend Platz unterm Weihnachtsbaum und streut entsprechende Wunschlisten, es lohnt sich!

CoMod JoergW